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Wo lhr Bus gebaut wurde: Das VW Werk Hannover

Colourised photo of VW Hannover Factory
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Wo lhr Bus gebaut wurde: Das VW Werk Hannover

Volkswagen feierte kürzlich sechs Jahrzehnte Produktion im VW Werk Hannover in Deutschland. Wir erkunden die Geschichte des Werks, in dem sechs Generationen des VW Transporters hergestellt wurden. Begleiten Sie uns auf eine Reise in die Vergangenheit!

Es begann mit einer Skizze...

Die Idee für den Bus stammt von dem niederländischen Geschäftsmann Ben Pon, der damals als Vertreter für VW tätig war. Er war sogar der erste, der einen Käfer außerhalb Deutschlands exportierte. Pon fertigte bereits 1947 eine Skizze für ein kastenförmiges Nutzfahrzeug an, doch erst im Mai 1949 gab Volkswagen Geschäftsführer Heinz Nordhoff grünes Licht für den Entwurf. Der Typ 2 ging am 12. November 1949 in Wolfsburg in Produktion, aber bis zum Jahresende wurden nur acht Exemplare gebaut. Im neuen Jahr kam die Produktion richtig in Gang, und bis Ende 1950 baute Volkswagen 8.509 Fahrzeuge, doch mit Blick auf den wachsenden Markt für den Käfer war nur ein kleiner Teil davon ein Transporter.

Auszug aus Wolfsburg

Jedoch kamen immer mehr Bestellungen für Busse, und obwohl 1952 in Wolfsburg 242.373 Fahrzeuge gebaut wurden, waren nur 40.199 davon Typ 2. Da ein großer Teil des Werks für die Käferproduktion reserviert war, konnten nur 80 Busse pro Tag hergestellt werden. Zu allem Überfluss wurde der Transporter in 30 verschiedenen Varianten angeboten, was der Logistik nicht gerade zuträglich war. Bald wurde klar, dass eine eigene Produktionsstätte für die Transporter benötigt wurde, aber wo sollte sie gebaut werden? Aus Städten und Gemeinden in ganz Westdeutschland gingen Angebote ein, die alle von den enormen Einnahmen profitieren wollten, die das neue Werk bringen würde. Ein solches Angebot kam auch aus Stöcken in der Nähe von Hannover, das auf der einen Seite über einen großen Bahnhof und auf der anderen Seite über den Mittellandkanal verfügte, der nach Wolfsburg führte. Die Lage war geradezu perfekt.

Grundsteinlegung 1955

Alle architektonischen Arbeiten wurden von der VW-Bauplanungsabteilung im eigenen Haus ausgeführt, und auch äußerlich ähnelte das neue Werk mit seinem charakteristischen Sägezahndach dem von Wolfsburg. Die Grundsteinlegung, die Nordhoff am 1. März 1955 vornahm, verlief anders als in Wolfsburg im Mai 1938, als Hitler vor 80.000 Menschen den Grundstein legte. Diesmal waren es vor allem Angestellte und Bauarbeiter, und der Boden war mit Schnee bedeckt. Als der Schnee schmolz, verwandelte sich die Baustelle in eine Schlammbadewanne, so dass die Baufahrzeuge stecken blieben und speziell angelegte Zufahrtsstraßen dringend erforderlich waren. Aufgrund des enormen Ausmaßes der Bauarbeiten wurden verschiedene provisorische Gebäude als Büros und Unterkünfte für die Arbeiter errichtet. Nach drei Monaten war die Zahl der Arbeiter auf 2.000 gestiegen. Auf der Baustelle waren 30 Kräne rund um die Uhr im Einsatz, und die Zementmischer produzierten täglich 5.000 Kubikmeter Beton, aus denen 600.000 quadratische Platten entstanden. Insgesamt wurden unglaubliche 256.000 Lkw-Ladungen Erde von der Baustelle abgefahren.

Ausgebildet und bereit, Busse zu bauen!

Lange vor der Fertigstellung des neuen Werks beschäftigte Volkswagen 3.000 Mitarbeiter, um sich auf die Verlagerung der Produktion nach Hannover vorzubereiten. Die Schulung des Personals war von entscheidender Bedeutung, und VW bezahlte einen eigenen Zug, der die neuen Arbeiter täglich um 4 Uhr morgens von Hannover zum Werk in Wolfsburg brachte, wo sie lernten, wie man einen Typ 2 aus einem großen Haufen von T1 Teilen zusammenbaut!

Im Februar 1956 war das Gebäude so gut wie fertig, und die logistischen Voraussetzungen, wie z. B. ein 10 km langes Schienennetz, das eine direkte Verbindung zum Werk herstellte, waren geschaffen worden. Am 8. März 1956 fand der erste Test der neuen Produktionslinie für den VW Transporter bzw. Typ 2 statt. Die volle Serienproduktion begann am 20. April mit rund 250 Fahrzeugen pro Tag. Diese Zahl stieg bald auf 300, und bis zum Ende des Jahres wurden in Hannover 62.500 Fahrzeuge hergestellt. Im Jahr 1962, als der einmillionste Typ 2 vom Band lief, wurden täglich 700-800 Busse hergestellt.

Motorenwerk im VW Werk Hannover

Neben der Produktion von Omnibussen beschloss VW den Bau eines weiteren Werks in Hannover. Dieses sollte sich speziell auf den Bau von luftgekühlten Motoren, Typ-1 Vorderachse, Typ-2 Vorderradaufhängungen und Hinterachsgetrieben konzentrieren. Die Arbeiten an der "Halle 2" begannen am 20. Oktober 1957, und nachdem das neue Gebäude hinzugefügt worden war, war die kombinierte Fassade nun fast 800 Meter lang. In der Motorenfertigung wurden täglich 1.000 Motoren hergestellt, von denen die meisten für Wolfsburg bestimmt waren und per Bahn transportiert wurden. Auch die kompletten Front- und Heckpartien des Typ 1 wurden per Bahn nach Wolfsburg transportiert. In der Halle 2 wurden nicht nur der Typ-1-Motor, sondern auch die Flachmotoren des Typs 3, des Typs 4 und später auch die wassergekühlten Motoren, darunter der T3 Wasserboxer, hergestellt.

Im Juli 1967, während der jährlichen Werksferien, wurden die Hallen 1 und 2 in Hannover für die Produktion neuer T2 Teile und Fahrzeuge umgerüstet, und bis 1968 überschritt die Produktion des Typs 2 die Marke von zwei Millionen Fahrzeugen. Im Jahr 1980 wurde der T2 durch den T3 ersetzt, und bis 1981 hatte das Werk seit seiner Entstehung in den fünfziger Jahren 5 Millionen Busse des Typs 2 gebaut.

Hannover in der Neuzeit

1990 ging der frontgetriebene Transporter T4 in Produktion, 2004 folgte der VW T5 Transporter, 2009 der T5.1 und ab 2015 der T6. Neben dem Volkswagen Typ 2 wurden in Hannover auch der VW Lastentransporter (LT), der Taro Pick-Up, 26.531 Wagen vom Typ 181, 2600 CKD-Bausätze für Basistransporter, MAN Trucks und heute der Amarok und die Karosserien der Porsche Panameras gefertigt.

Ich hoffe, Sie haben diesen Streifzug durch die Geschichtsakten des VW Werks Hannover interessant gefunden. Selbst wenn Sie keinen VW Transporter fahren, sind doch die Fotos eine wunderbare Reise in die Vergangenheit. Ian / Andy

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