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Wo Ihr Auto hergestellt wurde: Die Karmann Fabrik

Karmann Ghia verlässt OsnaBruck in den 1960er Jahren
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Wo Ihr Auto hergestellt wurde: Die Karmann Fabrik

Eine dreistündige Autofahrt vom VW Hauptquartier in Wolfsburg nach Westen bringt Sie nach Osnabrück, einem Zentrum der Industrie und Heimat der Karmann Fabrik; möglicherweise der Geburtsort Ihres Volkswagen und/oder Porsche Oldtimers

Mehr über Osnabrück

Osnabrück ist mit knapp 170.000 Einwohnern eine der größten Städte Niedersachsens im Nordwesten Deutschlands.  In Anerkennung ihrer Gastgeberrolle bei der Unterzeichnung des Westfälischen Friedens im späten 17. Jahrhundert wurde sie als "Stadt des Friedens" bezeichnet. Wer ein scharfes Auge hat, wird das Wagenradlogo auf dem Karmann Emblem als das Logo auf der Flagge und dem Wappen der Stadt erkennen.

Karmann versteht sein Geschäft...

Das Unternehmen wurde bereits 1901 von Wilhelm Karmann gegründet und spezialisierte sich auf Cabriolets. Das Käfer Cabriolet wurde von 1949 bis 1980 in seinem Werk produziert. Wie der Name schon sagt, wurde unter diesem Dach das Styling der Carrozzeria Ghia zum Leben erweckt: in Form des Volkswagen Karmann Ghia, der von Mitte der 1950er Jahre bis 1974 hergestellt wurde. Bis zur Übernahme durch Volkswagen im Jahr 2010 war Karmann der größte unabhängige Automobilhersteller Deutschlands.

Mehr als nur Volkswagen

Was Karmanns Fabrikgeschichte aber umso interessanter macht, sind die weniger bekannten Modelle, die hier entstanden sind. So wurde nicht nur an VW und Porsche Modellen gearbeitet.  Wussten Sie zum Beispiel, dass bevor BMW die Produktion selbst in die Hand nahm, die Karosserie des 635i in Osnabrück gefertigt wurde und sich damals vermutlich die Fertigungsstraße mit dem Golf 1 Cabriolet teilte?

Porsche Produktion bei Karmann, Osnabrück

Es gab viele Porsche Modelle, die auf dem Weg zum Ruhm der Stuttgarter Marke diese heiligen Hallen durchquerten. Der Porsche 356 bildete den Auftakt der Partnerschaft. In den späten sechziger Jahren kam der Porsche 914, der 968 in den frühen neunziger Jahren und zuletzt die Porsche Boxster und Cayman 981, wobei sich das Werk allerdings da schon im Besitz von VW befand.

Wüstenwinde

Angesichts von Karmanns langjähriger Verbindung zu Volkswagen überrascht es nicht, dass sie auch beim Bau der Karosserien für die neue Generation wassergekühlter Autos eine große Rolle gespielt haben, darunter der sportliche Scirocco und der VW Corrado, die beide selbst zu Oldtimern geworden sind. Das Werksmuseum zeigt die wichtigsten Modelle, die in Osnabrück - aber auch in anderen Karmann Werken - gefertigt wurden, darunter ein Beispiel des stilvollen brasilianischen Sportwagens SP2.

Unterwegs zu Hause

Karmann wandte sich ab 1974 auch den Campern zu. Zunächst nur eine kleine Anzahl auf der Grundlage des T2 Modells, später dann der T3 mit dem cleveren Zusatz eines permanenten Schlafraumes über der Kabine. Diese Modelle sind typischerweise rot, creme und weiß und als Gipsy bekannt. Zwischen 1980-92 wurden davon 741 gebaut. Karmann stellte auch Camper Karosserien für den LT und T4 her, aber diese kamen aus ihrer anderen Fabrik in Rheine und nicht aus Osnabrück.

Karmann geht...

Karmann meldete im April 2009 traurigerweise Konkurs an, aber Volkswagen wurde der neue Verwahrer. Das Werk wird nun als Volkswagen Osnabrück GmbH bezeichnet. Derzeit umfasst der Standort ein Metallpresswerk, eine Fertigungsstätte, eine Ausbildungsstätte und ein Zentrum für technische Entwicklung. Interessanterweise wurden nach dem Tod von Karmann dessen nordamerikanische Unternehmen von niemand anderem als Webasto aufgekauft - der Firma, die einst Schiebedächer für VW herstellte.
Bis heute wurden in Osnabrück mehr als 2,5 Millionen Fahrzeuge der Marke Volkswagen, darunter auch Porsche, produziert. Das Unternehmen ist nach wie vor auf Cabriolets und Roadster, Karosserieentwicklung und die Herstellung von Sonderprodukten spezialisiert.

Lassen Sie uns wissen, wenn Sie ein in Osnabrück gebautes Auto fahren!

Ian / Andy

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