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Bremsflüssigkeit: Alles, was Sie Wissen Müssen

Bremsflüssigkeit: Alles, was Sie Wissen Müssen
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Bremsflüssigkeit: Alles, was Sie Wissen Müssen

Bremsflüssigkeit ist etwas ganz besonderes, und unverzichtbar, um Ihr Auto zum Stehen zu bringen. Sie ist praktisch inkompressibel, hat einen hohen Siedepunkt und kostet dennoch fast nichts. Wir beschreiben hier einige Details für Sie.

Achten Sie auf die Lebensdauer Ihrer Bremsflüssigkeit

Bremsflüssigkeit trägt eine gehörige Portion Verantwortung, nicht wahr? Wenn wir in die Eisen steigen, verlassen wir uns darauf, dass sie unter Druck die notwendige Arbeit verrichtet und das Fahrzeug sicher zum Stillstand bringt. Doch wie die meisten anderen Fahrzeugkomponenten hat sie eine endliche Lebensdauer und sollte als wesentlicher Bestandteil eines routinemäßigen Wartungsplans nicht übersehen werden.

Bremsflüssigkeit absorbiert Feuchtigkeit

Das Problem ist, dass Bremsflüssigkeit trotz ihrer Komplexität hygroskopisch ist - mit anderen Worten, sie absorbiert die Feuchtigkeit, die durch die Gummischläuche, Dichtungen und über verschiedene andere Anschlüsse eindringt. Sobald die Feuchtigkeit absorbiert wurde, verliert die Flüssigkeit an Effizienz bei ihrer Arbeit. Darüber hinaus kann die Feuchtigkeit das Innere des Bremssystems korrodieren, wodurch Sattelkolben und Radbremszylinder festfressen und Bremsleitungen aus Metall von innen nach außen rosten können. Deshalb ist es wichtig, dass die Bremsflüssigkeit alle zwei Jahre ersetzt wird.

Welche Bremsflüssigkeit benötige ich?

Alle Bremsflüssigkeiten müssen der nordamerikanischen DOT-Spezifikation entsprechen, und die meisten Fahrzeuge verwenden entweder DOT 3- oder DOT 4-Typen auf Glykoletherbasis. Letztere hat einen etwas höheren Siedepunkt und soll weniger Wasser absorbieren, so dass sie als Verbesserung angesehen wird, auch für Fahrzeuge, die ursprünglich für die Verwendung von DOT 3 konzipiert wurden. Beide sind kompatibel, so dass Sie sie miteinander mischen können. Wir führen DOT 4-Bremsflüssigkeit für Porsche- und VW Fahrzeuge.

Was bedeuten die DOT-Zahlen?

Zusätzlich zu DOT 3 und DOT 4 gibt es noch ein paar weitere, aber seien Sie vorsichtig mit ihnen. Lassen Sie uns zu DOT 5.1 springen. Sie hat einen noch höheren Siedepunkt als DOT 4, ist aber wesentlich teurer in der Anschaffung und wird im Allgemeinen nur bei Renn- und Hochleistungsfahrzeugen verwendet.

Seltsamerweise ist DOT 5 etwas ganz anderes! DOT 5 ist eine Flüssigkeit auf Silikonbasis, was bedeutet, dass man sie nicht mit den anderen Bremsflüssigkeiten mischen kann. Sie hat einen Siedepunkt von 260°C, genau wie DOT 5.1, aber mit ihrer Siliziumbasis ist sie nicht hygroskopisch und greift auch nicht Ihren Lack an, wenn Sie etwas davon verschütten. Sie gilt als etwas kompressibler, was Fahrzeugen mit ABS und Traktionskontrolle Probleme machen kann.

Übrigens, zahlen Sie nicht mehr für Bremsflüssigkeiten, die damit werben, sie seien "synthetisch" - sie sind alle synthetisch.

Woran erkenne ich, dass meine Bremsflüssigkeit gewechselt werden muss?

Frische Bremsflüssigkeit hat eine helle, strohgelbe Farbe, aber wenn sie mit Wasser oder Ablagerungen von defekten inneren Dichtungen verunreinigt wird, wird sie viel dunkler. Wenn Feuchtigkeit absorbiert wird, sinkt der Siedepunkt der Flüssigkeit. Es gibt spezielle Geräte zur Beurteilung des Siedepunkts einer Bremsflüssigkeit, aber sie sind teuer, und nur größere Werkstätten dürften so etwas haben. So oder so ist die Einhaltung des Zwei-Jahres-Regimes und das Durchspülen des gesamten Systems mit frischer, neuer Flüssigkeit immer die beste und ausfallsicherste Methode, um sicherzustellen, dass die Bremsflüssigkeit ihre Arbeit immer noch ordnungsgemäß verrichten kann.

Einige Bremsflüssigkeitsbehälter haben einen Filter, der Rückstände auffängt. Achten Sie also darauf, dass er sauber ist, bevor Sie Ihre Flüssigkeit wechseln. Vergessen Sie nicht, dass Bremsflüssigkeit in Sekundenschnelle Farbe ablöst. Seien Sie also äußerst vorsichtig, damit sie nicht auf den Lack tropft.

Wie wechsle ich meine Bremsflüssigkeit?

Im Gegensatz zum Ölwechsel, wird die Bremsflüssigkeit gewechselt, indem die neue Flüssigkeit oben eingefüllt wird während die alte Flüssigkeit unten abgelassen wird. Da es sich um eine Hydraulikflüssigkeit handelt, darf keine Luft in die Leitungen gelangen, weshalb die Bremsen entlüftet werden müssen.

Kurz zusammenfasst geht man so vor: Beginnen Sie mit dem Bremssattel oder Radbremszylinder, der am weitesten vom Hauptbremszylinder entfernt ist, stülpen Sie einen durchsichtigen Schlauch an den Entlüftungsnippel und tauchen Sie dann das andere Ende in einen Behälter mit neuer Bremsflüssigkeit. Achten Sie darauf, dass der Behälter niemals trocken fällt (da sonst Luft mit eingezogen wird), öffnen Sie den Entlüftungsnippel und pumpen Sie dann das Bremspedal. Durch dieses Pumpen wird neue Flüssigkeit in das System gesaugt und die alte Flüssigkeit sowie eventuell im System befindliche Luft herausgedrückt. An dem Punkt, an dem das Pedal fest wird und die Flüssigkeit klar ausläuft, gehen Sie an die nächste Ecke und wiederholen Sie den Vorgang.

Bremsen allein entlüften

Wenn Sie keinen Helfer haben, können Sie sich auch ein "Ein-Mann-Kit“ mit einem Einwegventil im Schlauch kaufen. Wir bieten hier eine Version von Gunson an, das Eezibleed-Bremsentlüftungskit. Eine andere Methode, die Bremsen allein zu entlüften, ist die Verwendung eines unter Druck stehenden Entlüftungskits, das mit Druckluft aus einem Autoreifen betrieben wird. Diese verringern angeblich das Risiko, die Dichtung des Hauptzylinders zu beschädigen, was bei voll durchgetretenem Bremspedal passieren kann.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Bremsen anstelle mit Druck mit einem Vakuum zu entlüften. Das Prinzip ist dasselbe, aber anstatt Flüssigkeit durch das System zu drücken, saugt man sie mit einer Handpumpe ab. Die alten Methoden sind aber oft einfacher und billiger!

Ich hoffe, das hat Ihnen geholfen.

 

Ian Cushway

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