VW Typ 3 Kauftipps

Wenn Sie sich nach einem luftgekühlten VW sehnen, aber nicht nur die kultigen Käfer und Busse im Auge haben, dann werden Sie bald die unvergleichliche VW Typ 3 Reihe entdecken. Mit ihren drei verschiedenen Karosserievarianten bietet sie für jeden etwas. In unserem VW Typ 3 Kaufratgeber erfahren Sie mehr...

Eins, Zwei, Drei

Volkswagen war nicht besonders einfallsreich, wenn es um die Namensgebung seiner Produkte ging. Als sie mit der Produktion von Autos begannen, boten sie nur einen Typ an, den Käfer oder Typ 1, um dem Käfer seine offizielle Bezeichnung zu geben. Um Verwirrung bei den Händlern zu vermeiden, beschloss VW, den T1 Transporter als Typ 2 auf den Markt zu bringen. Man muss kein Genie sein, um herauszufinden, wie sie ihr drittes Angebot nannten... Man muss auch kein Genie sein, um zu verstehen, warum VW überhaupt die Typ 3 Reihe einführte. Sicher, der Käfer war ein erschwingliches Auto für die breite Masse, aber er war nicht gerade luxuriös. Um keine Umsatzeinbußen zu erleiden, beschloss Volkswagen, eine geräumigere, schnellere und besser ausgestattete Version des Käfers anzubieten, und so wurde 1961 der Typ 3 geboren. Betrachten Sie ihn als einen Käfer für Leute, die ein bisschen mehr von VW wollten. Ein Käfer Plus vielleicht?

Stufenheck, Fliessheck oder Kombi?

Anstatt nur ein neues Auto in das Programm aufzunehmen, brachte Volkswagen drei Varianten des Typ 3 heraus. Den Anfang machte das Modell mit Stufenheck, das wie eine gewöhnliche dreitürige Limousine der damaligen Zeit aussieht, sowie eine Kombiversion, auch als Variant bekannt (der von Nicht-VWlern oft mit einem alten Volvo verwechselt wird) und das Fließheck, das im August 1965 die Baureihe vervollständigte. Die Produktion lief bis 1973 in Wolfsburg und umfasste etwas mehr als 2,5 Millionen Fahrzeuge. Aufgrund von Importgesetzen produzierte VW Brasilien eine eigene Version des Typ 3 mit einigen Änderungen, von der etwa 450.000 Exemplare hergestellt wurden. Es ist erwähnenswert, dass auch in Australien Fahrzeuge hergestellt wurden, zunächst komplett, ab 1968 jedoch als CKD Bausätze. Dabei handelt es sich um Fahrzeuge, die als Einzelteile in Kisten exportiert und dann in anderen Ländern zusammengebaut werden. Damit wird der Bau zusätzlicher Produktionsstätten vermieden.

1 Auto, 2 Kofferräume

Unabhängig davon, welche Karosserieform Sie bevorzugen, alle haben das gleiche Grundgerüst: fünf Sitze, zwei anständige große Kofferräume und einen luftgekühlten Vierzylindermotor im Heck. Unabhängig von der Form rosten sie alle wie verrückt, aber sie zaubern Ihnen bei jeder Fahrt ein Lächeln ins Gesicht.

Wie ist er Gebaut?

Der VW Typ 3 ist nur 160 mm länger als der einfache Käfer und hat wie sein Bruder eine separate Karosserie, die auf einem Fahrgestell mit Rohrrahmen montiert ist. Er verfügt über eine Einzelradaufhängung mit Längslenkern und Drehstäben an der Vorderachse und einer Pendelachse an der Hinterachse (ab 1968 IRS). Dank dieses Aufbaus lassen sie sich leicht tieferlegen. Man muss sie nur auf die gewünschte Höhe herunterkurbeln und schon hat man einen gut fahrbaren, luftgekühlten VW. Vorausgesetzt, Sie übertreiben es nicht...

Der Typ 3 Motor

Alle frühen Motoren hatten einen Hubraum von 1500 ccm (1493 ccm, um genau zu sein) und leisteten 45 PS. Typ 3 Motoren sehen anders aus als Typ 1 Motoren, weil sie unter den hinteren Kofferraum passen müssen. Daher werden sie auch oft als Flachmotor bezeichnet. Sie sind entweder mit einem Viergang-Schaltgetriebe oder einem Dreigang-Automatikgetriebe ausgerüstet, das in den USA nach seiner Einführung für das Modelljahr 1968 sehr beliebt war. Modelle mit Kraftstoffeinspritzung laufen oft unrund, wenn sie nicht ordnungsgemäß gewartet werden. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Sie daher einen anständigen Doppelvergaser oder ein paar Tage bei einem Spezialisten (und ein kleines Vermögen für einspritzspezifische Teile) einplanen.

Bremsen des Typ 3

Die Bremsen des Typ 3 entsprechen im Wesentlichen den Bremsen des VW Käfers - sie sind nur etwas größer. Frühe Exemplare haben rundherum Trommeln mit 5 x 205 Lochkreis, spätere Modelle haben einen 4 x 130 Lochkreis mit Trommeln hinten und Scheiben vorne. Wenn Sie mit einem Käfer umgehen können, finden Sie sich auch mit einem Typ 3 im Handumdrehen zurecht.

Zu Früh Oder Zu Spät?

Wie bei allem in der VW Szene gilt: Je früher das Modell, desto mehr müssen Sie dafür bezahlen. Sicherlich sehen die früheren Modelle schöner aus, mit schlankeren Stoßstangen, kleineren Blinkern und einem schöneren Innenraum, aber die späteren Typ 3 Modelle haben größere Motoren, bessere Bremsen und mehr Platz im vorderen Kofferraum. Im Laufe der Jahre gab es eine ganze Reihe von Designverbesserungen, aber die bedeutendsten Änderungen erfolgten 1965 mit der Einführung des Fließhecks, als alle Motoren von 1500 cm³ auf 1600 cm³ erhöht wurden. Ab August 1966, also zu Beginn des Modelljahres 1967, verließen alle Typ 3 Modelle Wolfsburg mit einer 12 Volt Elektrik. Ab August 1968 bot VW eine elektronische Kraftstoffeinspritzung an, die, wenn sie nicht einwandfrei funktioniert, ihre eigenen Probleme mit sich bringt. Die auffälligsten optischen Veränderungen wurden für das Modelljahr 1970 vorgenommen, als die großen, quadratischen Europa Stoßstangen in das Programm aufgenommen wurden. Gleichzeitig erhielt der Typ 3 deutlich größere Rückleuchten, umlaufende vordere Blinker und geräumigere Kofferräume (Frontkofferraum).

Werfen sie lhr netz im netz aus

Die Produktion der gesamten Typ 3 Reihe endete 1973, als VW mit dem Bau des Golfs begann. Obwohl der Typ 3 in Deutschland durchaus gute Verkaufszahlen hatte, sind doch viele von Rost zerfressen. Wenn Sie sich also hinter das Steuer eines guten Exemplars setzen wollen, das nicht tonnenweise Typ 3 Reparaturbleche benötigt, sollten Sie vielleicht Ihre Suche über das Internet auch auf die USA ausdehnen.

Importieren eines VW Typ 3

Importierte Autos bringen jedoch andere Probleme mit sich. Hitze und Sonneneinstrahlung können dem Innenraum eines Typ 3 schaden, und auch dort gibt es viel zu ersetzen, besonders bei einem Kombi. In den USA gibt es keine TÜV Prüfung, so dass viele Exemplare, die die Reise über den großen Teich antreten, mit fragwürdigen Bremssystemen, manipulierten Kabeln und allerlei Flickschusterei zu kämpfen haben. Die Vorteile des Kaufs eines rostfreien US-Imports überwiegen jedoch die Nachteile, denn egal, für welches Modelljahr oder welchen Karosserietyp Sie sich entscheiden, der Zustand ist entscheidend. Die Restaurierung eines rostigen Typ 3 kann ein Vermögen kosten, nicht nur in Bezug auf die Reparatur des Rosts und den Ersatz von Karosserieteilen, sondern auch, wenn Teile der Verkleidung wie Stoßstangen, Armaturenbretter und Schalter ersetzt werden müssen, summieren sich die Kosten schnell.

Worauf sie achten sollten

Es spielt keine Rolle, ob Sie ein Stufenheck, ein Fließheck oder einen Kombi wollen, alle Typ 3 Karosserien neigen zu Rost. Aufgrund ihrer Bauweise haben sie alle möglichen kleine Ecken und Ritze, in denen sich Schmutz und Feuchtigkeit ansammeln. Das führt dann zu starkem Rost, der der größte Killer aller Typ 3 Fahrzeuge ist. Achten Sie besonders auf die unteren 15 cm, um eine Menge über das Auto erfahren. Die originalen Typ 3 Kotflügel waren ab 1968 doppelwandig, wodurch sich Feuchtigkeit besonders gut festsetzen kann. Diese Konstruktion führt auch zu Rostproblemen im vorderen Kofferraumbereich. Befragen Sie den Vorbesitzer zu allen Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten, fragen Sie nach Fotos, Daten und Kosten. Je mehr er Ihnen sagen kann, desto besser können Sie sich ein Bild von der tatsächlichen Situation hinter den Verkleidungen machen. Wenn Sie das Glück haben, ein Fließheck zu finden, überprüfen Sie die C Säulen unterhalb der Lüftungsschlitze. Die Abflussrohre verstopfen oft, was dann zu Korrosion führen kann. Bei den frühen Typ 3 Fahrzeugen befindet sich der Kraftstoffeinfüllstutzen unter der Motorhaube, spätere Fahrzeuge haben jedoch eine externe Klappe. Öffnen Sie die Klappe und schauen Sie, ob Sie Tageslicht sehen können! Untersuchen Sie beim Herumstochern an der Vorderseite auch den Frischluftkasten unter dem Armaturenbrett. Was rostet noch an einem Typ 3? Schauen Sie nach den Stoßstangenhalterungen, den vorderen und hinteren Ecken, den Schwellern, den Türböden, den Bodenblechkanten und den Dachrinnen. Dazu kommen die üblichen Käferstellen, wie Wagenheberaufnahme, Reserveradmulde, Batteriefach usw.

VW Typ 3 Innenausstattung

Ein Typ 3 ist viel mehr als ein Käfer. Vergessen Sie nicht, dass dies die Premiumfahrzeuge waren, mit denen VW einen wohlhabenderen Kundenstamm anlocken wollte. Das bedeutet, dass sie über eine bessere Polsterung, eine bessere Geräuschdämmung und zusätzliche Anzeigen, Armaturen und Schalter verfügen. Sie können hochwertige Typ 3 Innenteile wie Ersatzteppiche, Sitzbezüge und Dachhimmel über das Heritage Parts Centre kaufen, aber Sie müssen möglicherweise eine Menge davon kaufen, vor allem, wenn es sich um einen müden und gut gebrauchten Kombi handelt.

Hinter dem lenkrad 

Wie fährt sich ein Typ 3? Nun, sagen wir einfach, dass Sie, wenn Sie gerne Käfer fahren, auch gerne einen Typ 3 fahren werden, egal wie er aussieht. Ob früh oder spät, sie alle haben das vertraute luftgekühlte VW Gefühl, aber ein Typ 3 fühlt sich einfach viel angenehmer an, wenn man eine längere Strecke damit fährt. Sie sind größer, haben eine bessere Belüftung, sind schneller, halten schneller an (wegen ihrer Scheiben und größeren Trommeln), sind besser isoliert und leiser. Sie werden sich daran gewöhnen müssen, dass die Leute Sie fragen, was zum Teufel das ist und wo Sie den Motor aufbewahren, aber Sie kaufen ja auch keinen luftgekühlten VW, wenn Sie nicht darüber reden wollen, oder?

Wie Viel?

Gute Frage. Das hängt hauptsächlich vom Zustand und dem Modell ab, das Sie suchen. Zum Beispiel gibt es in den USA jede Menge anständig aussehende Kombis (siehe https://www.thesamba.com/vw/), aber Modelle mit Stufen- oder Fließheck, vor allem frühe Modelle, sind deutlich seltener. Frühe Autos mit Merkmalen wie den beliebten schmalen Armaturenbrettern sind am begehrtesten, und die klobigeren späteren Modelle werden oft wegen ihres Stylings abgelehnt, aber egal, wofür Sie sich entscheiden, versuchen Sie, eine möglichst gute Karosserie zu kaufen. Es ist besser, mehr Geld auszugeben, um ein gut erhaltenes Auto zu kaufen, als schwer zu findende VW Typ 3 Teile aufzuspüren und für Rostreparaturen zu bezahlen.

Marktlage

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Leitfadens, müssten Sie mit rund 10.000 Euro für ein brauchbares Fahrzeug rechnen. Alles, was darunter liegt, ist entweder ein echtes Schnäppchen oder muss überarbeitet werden. Vollständig restaurierte und modifizierte Autos (ausgefallene Lackierung, größere Motoren, Typ 1 Umbauten mit verengtem Unterzug usw.) kosten leicht 15 - 20.000 Euro, und Ausstellungsgewinner und unberührte Überlebende liegen weit über 20.000 Euro. Das mag viel klingen, aber für einen luftgekühlten VW, den die ganze Familie tagein tagaus genießen kann, ist ein Typ 3 kaum zu schlagen. Möchten Sie von den Experten kaufen? Unser Dank geht an Type 2 Detectives, die zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels sowohl den beigen Kombi als auch das blaue Fließheck im Angebot hatten und uns freundlicherweise ihre Fotos zur Verfügung gestellt haben. Das Unternehmen, das früher den Namen Type 3 Detectives führte, verfügt über eine Fülle von Kenntnissen über diese Modelle, so dass sich ein Anruf lohnen kann, um Ihre Wünsche zu besprechen. Noch unentschlossen? Schauen Sie sich unsere VW Käfer Kauftipps und unseren für einige luftgekühlte VW Alternativen an.

James / Andy