FÜR UNSEREN NEWSLETTER ANMELDEN

+49 415 4898 1250

Jens Böhmig: Willkommen bei Richarzzz Speed Shop

Jens Böhmig: Willkommen bei Richarzzz Speed Shop
Wird geladen...

Jens Böhmig: Willkommen bei Richarzzz Speed Shop

Wir sind eine bunte Truppe beim Heritage Parts Centre, und der multikulturelle Einfluss und die internationale Erfahrung bringt uns dazu, nicht nur in die ganze Welt Teile zu liefern und überall Enthusiasten zu unterstützen, sondern auch Freundschaften mit Menschen aufzubauen, die nicht Englisch sprechen.

Durch meinen Kollegen James hatte ich das Vergnügen, mich mit Jens Böhmig, dem Gründer von Richarzzz Speedshop in Backnang, 30 km nordöstlich von Stuttgart, zu unterhalten.

Von klein auf ein VW Enthusiast 

Jens erzählt mir, dass er seit seiner Kindheit ein Fan von luftgekühlten Volkswagen ist. „Als ich in den frühen Siebzigern aufwuchs, reiste ich im hinteren Kofferraum, hinter den Rücksitzen des perlweißen Käfers meiner Mutter von 1963.“ Sein Enthusiasmus erlosch keineswegs mit zunehmendem Alter, und so lernte er als Teenager eben die Fähigkeiten, die er heute jeden Tag anwendet. „Mein Vater begann, mit mir in unserer Garage an seinem Käfer von 1975 zu arbeiten. Es handelte sich um eine vollständige Restauration ohne jegliche Modifikationen, die im Jahre 1991 gerade rechtzeitig zu meinem Führerschein fertig wurde.“

„Langsamer als meine Freunde“

Der Käfer sah zwar toll aus, war aber nach seinen eigenen Worten „viel zu langsam, denn alle meine Freunde fuhren Mk1 Golf GTIs, Sciroccos und Opel C-Coupés“. Obwohl sein Vater keine modifizierten Autos mochte, hatte Jens das Gefühl, dass er etwas tun musste, um die Leistung seines Käfers an die Wagen seiner Altersgenossen anzunähern. „Ich hatte kein Geld und keinen langfristigen Plan, aber als ich mein Abitur in der Tasche hatte, begann ich ein Maschinenbaustudium.“

Der Käfer diente Jens dabei als Alltagsfahrzeug für den Weg zur und von der Universität, und Jens gab jeden Cent, den er übrig hatte, dafür aus, die Leistung des Wagens zu verbessern. „Es begann mit einer Tieferlegung und neuen Felgen“, erzählt er, „und am Ende meines Studiums hatte der Wagen einen viel stärkeren 1776 ccm Motor, den ich selbst gebaut hatte.“

Wechsel ins Bankwesen 

Während die Wochenenden und Abende mit Heimwerker- und Ingenieursarbeiten ausgefüllt waren, führte ihn sein zweites Studium zu einer schnellen Karriere im Finanzsektor, wo er für verschiedene internationale Banken in Europa tätig war. Jens verrät jedoch: „Der Job gefiel mir nicht besonders, und ich brauchte mehr Zeit, um alte VDubs zu bauen und zu restaurieren, zumal ich begonnen hatte, mit einem Käfer das Dragrace im Street Eliminator zu fahren.“

Einzug in die Werkstatt

Inspiriert von seiner Leidenschaft für luftgekühlte Technik und den Rennsport, begannen bald auch Freunde, seine Dienste in Anspruch zu nehmen. „Im Jahr 2008 zog ich von meiner privaten Scheune in eine Werkstatt im Stuttgarter Raum und gründete Richarzzz Speedshop.“

Jens hat zwei Hebebühnen, einige neue Werkzeugschränke und die notwendigen Maschinen aus den 60er und 70er Jahren gekauft, um Teile originalgetreu herstellen zu können. Inzwischen hat er sechs Mitarbeiter in seinem Team, darunter einen Motor- und Getriebespezialisten. Er hat auch eine Karosseriewerkstatt und eine Lackiererei eingerichtet, so dass dasselbe Team ein Auto von Anfang bis Ende betreuen kann. „Es ist für mich und meine Teamkollegen sehr wichtig, dass wir fachgerecht und professionell arbeiten.“

Der Kunde steht an erster Stelle

„Vom ersten Tag an habe ich für Kunden gearbeitet, die ein außergewöhnliches, einzigartiges Auto wollten, und ich bin nicht bereit, bei Qualität oder Stil Kompromisse einzugehen. Wir dokumentieren jeden Arbeitsschritt, den wir an einem Projekt durchführen, und das macht es einerseits für den Kunden transparent, und hilft andererseits, die Investitionen in seinen Oldtimer zu schützen.“

„Wir setzen uns mit dem Kunden zusammen und hören uns an, was er sich von seinem Traumauto wünscht, erst dann machen wir uns an die Arbeit. Wenn der Wagen fertig ist, liefern wir ihn zum Kunden nach Hause, und über Qualität oder Zuverlässigkeit muss erst gar nicht diskutiert werden. Wir bieten volle zwei Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung auf alle unsere Produkte.“

Keine Zeit für’s Vergnügen

Auf die Frage, ob er an Veranstaltungen und Ausstellungen teilnimmt, gab uns Jens eine klare Antwort: „Unsere Kunden erfahren von uns entweder durch ihre Freunde oder durch die Autos, die in der Szene zu sehen sind. Wir haben seit vielen Jahren keine Ausstellungen mehr besucht, weil wir zu viel Arbeit und zu wenig Zeit haben!“

Richarzzz Speedshop hat sich mit hochwertigen Restaurationen und Motortuning einen Namen gemacht und konzentriert sich dabei vor allem auf die ungewöhnlicheren VWs aus den 50er und 60er Jahren. „Wir haben Karmann Cabriolets und Busse, leichte Ghias, 181er und Fridolins restauriert. Es gab sogar Sonderanfertigungen der Karosserie von Rometsch und andere Bausatzautos“, verrät Jens, der ergänzt, dass Buggies und Speedsters seine besonderen Favoriten seien.  

Eigene Projekte 

Wie so oft bei den Inhabern von Fachwerkstätten, haben sie ein paar besondere Autos, die sie im Laufe der Jahre gebaut haben, von denen sie sich aber nicht trennen können. Bei Jens ist das nicht anders.

„Ich habe immer noch das erste Auto, das ich als Teenager mit meinem Vater gebaut habe, und einen 1956er Ovali mit Faltdach und einem 2387 ccm IDA Motor. Dann gibt es noch einen 1958er Flügeltürer mit einem 2332 ccm Motor, der als Werkstattwagen dient und im Sommer täglich benutzt wird. Wir haben auch einen 1967er 11-Fensterbus mit einem 2275 ccm Motor, den wir im Sommer als Familienfahrzeug nutzen, sowie einen 67er Meyers Manx Dune Buggy. Dann gibt es noch ein paar Rennwagen, einen 1973er Formel V Wagen, der früher von Keke Rosberg gefahren wurde, und einen 1976er Formel Super V Wagen, der dem ehemaligen Porsche Le Mans Fahrer Jo Gartner gehörte.

Das ist unserer Meinung nach eine ganz schöne Sammlung!

Mit wem, mit welchem Auto und wohin?...

Während der Pandemie habe ich angefangen, Gästen diese Frage zu stellen, während ich auf Instagram Live Interviews moderierte. Sie hat einige wunderbare Antworten hervorgebracht, und so habe ich Jens die gleiche Frage gestellt.

„Wenn Du mit einem beliebigen Auto irgendwohin fahren könntest, mit wem, was und wo würde es sein?“

So wie seine Arbeit an den Autos detailliert und durchdacht ist, war auch seine Antwort darauf... „Ich würde gerne in meinem schwarzen Cal Look Ovali mit Gren Aronson auf dem Pacific Coast Highway fahren. Ich würde meinen Freund Rolando Alvarado in meinem 1959er Doppeltürer zur OCTO Show mitnehmen und mit Bruce Meyers in meinem Buggy durch die Baja Wüste in Kalifornien rasen.“

Die letzten beiden Möglichkeiten liegen etwas näher: „Im 1967er mit meiner Frau und meinem Sohn auf einem Surftrip entlang der französischen Küste von Dune du Pilat nach Nazare in Portugal. Und schließlich in meinem späten 75er Looker mit meinem Vater. Er ist dieses Jahr verstorben, und es ist wirklich egal, wohin wir fahren...“

Vielen Dank an Jens, dass er sich die Zeit für ein Gespräch mit uns genommen hat. Wenn Sie eine Geschichte haben, die Sie mit uns teilen möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.

Andy  

Kommentare
Hinterlassen Sie Ihren Kommentar
Your email address will not be published